Zenryō Shimabukuro, geboren 1909 in Suri, der ehemaligen Hauptstadt von Okinawa, musste mit 14 in einer Bäckerei arbeiten, denn seine Eltern waren arm. Mit 19 ging er nach Japan und fand Arbeit. Mit 24 kehrte er nach Okinawa zurück und heiratete Tauru. Ein Jahr später zog er ins Dorf Chatan-son und eröffnete mit seinem Ersparten ein eigenes Bäckergeschäft. Er war vom Karate begeistert, doch die finanziellen Umstände verunmöglichten ihm bis anhin das Erlernen der Kunst.

Er wurde Schüler von Sensei Chotoku Kyan, der als einer der Karatespezialisten jener Zeit galt. Aufgrund seiner Begeisterung lernte Zenryo Shimabukuro schneller als alle anderen Schüler im Dojo. Zenryo Shimabukuro pflegte seinen Sensei an verschiedene Orte für Karatevorführungen zu begleiten. Selbst während des Zweiten Weltkriegs übte er täglich, obwohl er als Nationalgardist eingezogen wurde. 1963 ging er in die USA und unterrichtete Karate. Im gleichen Jahr gewann er die ersten Pittsburger Karatemeisterschaften. Im folgenden Jahr die Kanadischen Karatemeisterschaften.

1966 kehrte er nach Okinawa zurück und gründete sein eigenes Karate-Dojo - Seibukan, Die Schule der heiligen Kunst. Zenryo Shimabukuro gab seine letzte Vorführung im Oktober 1969 in Tokyo während der ersten japansichen Karatemeisterschaften, wo er als Gast auftrat. Kurz darauf starb er an einem Blinddarmdurchbruch.

Obgleich von kleinem und feinem Körperbau, war Zenryo Shimabukuro ein Riese in der Welt des Karate. Bevor er starb gab er seinen Schülern folgenden Rat:

Karate ist für eine Person ein lebenslanges Üben. Karatetraining ist vergleichbar mit siedendem Wasser über dem Feuer. Wenn das Feuer erlischt, beginnt das Wasser zu erkalten. Karate ist nicht nur für die Starken. Es ist besonders geeignet für die Schwachen und Behinderten, damit diese durch das Training ihre Mängel wettmachen können. Ehrlichkeit des Herzens und Entschlossenheit des Geistes verleihen einer Person Überlegenheit.


Chin Mok Sung wurde 1945 in einem kleinen Dorf in Negeri Semilan auf der Halbinsel Malaysia geboren. Dank seinem umfassenden Wissen der asiatischen Kampfsportarten wurde er als Chef-Instruktor und Prüfungsexperte bei der Internationalen Shorin-Ryu Seibukan Karate-Vereinigung von Malaysia eingesetzt. Der Hauptsitz befindet sich in Japan.

Sein Interesse, asiatische Kampfsportarten zu lernen, begann schon im Alter von vier Jahren. Während seiner Kindheit kämpfte er oft mit gleichaltrigen Kollegen, welche ihn ständig versuchten ihn zu schikanieren. Ältere Knaben forderten ihn zu Duellen heraus. Im Alter von acht Jahren unterrichtete ihn sein Grossvater, welcher ein Experte in asiatischen Kampfsportarten war, in der chinesischen Kwong Si Sportart. Bereits in seinen jungen Jahren war er darauf besessen, die Kunst zu lernen und zu beherrschen. Mit zwölf Jahren riefen ihn seine Eltern wieder nach Malaysia zurück. Folglich konnte er sein Training nicht mehr fortsetzen.

Während den ersten Jahren nach der Rückkehr verbrachte er die meiste Zeit für sein Studium. Als sein Vater ihn für das Studium in eine andere Stadt schickte, nutzte er die Gelegenheit sich wieder mit asiatischen Kampfsportarten zu beschäftigen. Seine Studienabsichten vernachlässigte er. Anstelle des chinesischen Kung Fu, das er während seiner Kindheit lernte, begann er nun mit Karate. Karate war damals neu in Malaysia und nur in der Shito-Ryu Schule bekannt. Chin Mok Sung war bei den ersten, die diese Sportart lernten. Später wechselte sein Lehrer den Stil zu philippinischem Shotokan Karate und in der Folge zum japanischem Kishinkan Karate. Beide Veränderungen machte er mit.

Als sein Vater realisierte, dass sein Sohn das Studium vernachlässigte, unterbrach er seine finanzielle Unterstützung. Eine Anstellung als Handwerker ermöglichte Chin Mok Sung die Fortsetzung des Karatetrainings.

Als er 1962 den ersten schwarzen Gürtel erhielt, eröffnete er sein eigenes Studio. Es folgten weitere Eröffnungen in mehreren Städten von Malaysia. So hatte er reichlich Zeit nebst seinem Beruf als Karatelehrer selber zu trainieren. 1965 bekam er den zweiten Dan.

Nach zwei Jahren legte er in einem sechsmonatigen Training in Japan den dritten Dan ab. Er war zu dieser Zeit einziger Malaysier seiner Art. Acht Stunden Training täglich standen auf dem Programm. Während diesem Aufenthalt besuchte er mehrere Dojos und beobachtete verschiedene Lernmethoden. Auf seiner Rückreise besuchte er das Tae Kwon Do Institut in Korea, Kung Fu und Karate Einrichtungen in Taiwan und Hong Kong und Thai Boxing Zentren in Thailand. Mit grossem Wissen über die verschiedenen asiatischen Kampfsportarten kehrte er 1968 wieder heim.

Er erkannte, dass Shorin-Ryu Seibukan Karate viel anstrengender war, folglich reorganisierte er seine Studios nach dessen Stil.
1970 absolvierte er wiederum ein Spezialtraining im Shorin-Ryu Seibukan Karate Hauptsitz in Japan. Täglich praktizierte er fünf Stunden Karate und drei Stunden Kobudo. 1974 organisierte er die zweite Karatemeisterschaft in Malaysia und lud Zenpo Shimabukuro, den Chef-Instruktor des von Japan, ein.

Ende 1975 reiste Chin Mok Sung erneut nach Okinawa um seinen vierten Dan (Godan) zu erhalten. Kurz nach seiner Rückkehr von Japan begleiteten ihn zwei auserwählte Anwärter des schwarzen Gürtels, Yaw Hwa Chin und Lum Hin Fatt in verschiedene Länder Europas. Sie besuchten diverse Karate Institute in der Schweiz, West Deutschland , Dänemark, England und Indien.

Am 20. November 1976 bereiste er erneut mit einer Gruppe von Instruktoren die Schweiz. Sie betreuten viele Schulen und Turniere. Durch das erste Sommercamp 1977 in St.Gallen wurde Chin Mok Sung's Ansehen weltweit verstärkt. Im November 1977 kehrte Chin Mok Sung nach Malaysia zurück.

Im März 1978 besuchte er verschiedene Meister des Kobudo in Tokyo und Okinawa und kehrte mit einem sechsten Dan Karate und dritten Dan Kobudo nach harter Arbeit zurück.

Inzwischen ist Chin Mok Sung Vorsteher vieler Shorin-Ryu Schulen auf der ganzen Welt:

  • 50 Malaysia
  • 40 Europa
  • 40 Indien
  • 3 England
  • 2 Südafrika
  • 1 Kanada

 

Quelle: Chin Mok Sung

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